Am Dienstag dem 07.06.2016 wurde feierlich und offiziell die „Dahlem School of Education“ (DSE) eröffnet.
Zumindest in den mir bekannten Kreisen der Physikdidaktik wurde schon seit Jahren die Existenz einer Einrichtung wie der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Berlin vermisst. Angehende Lehrer_innen sollten einfach wieder früher und enger mit der Unterrichtsrealität in Kontakt kommen. Des weiteren ist die Unzufriedenheit mit der Bildungslandschaft im Allgemeinen mindestens in Form des Lehrermangels im gesellschaftlichen Bewusstsein.
Ich freue mich daher mit meinen ehemaligen Kollegen – ohne zu wissen, ob Sie sich wirklich in der Tradition der PH sehen -, dass sie etwas Großes mit der DSE aufbauen. Vor allem meinem ehemaligen Vorgesetzten, Hr. Prof. Volkhard Nordmeier, wünsche ich, dass er die diesbezüglichen Ziele erreicht bzw. sie erfolgreich anschiebt.
Wie schwierig das allerdings werden kann, hat sich schon direkt in der nicht ganz offenen Podiumsdiskussion der Veranstaltung gezeigt. Kurz vorher wurde nachvollziehbar dargestellt, welch aufwändiger Weg bereits hinter diesem Projekt liegt, wie komplex die formalen Anforderungen an ein Lehramtsstudium sind und welch große Erwartungen an das DSE bezüglich der Lösung des Problems des größer werdenden Lehrermangels (in Berlin) in den nächsten Jahren gesetzt werden.
Nur wenige Minuten später wurde durch den hier frei zitierten Satz „… Lehramtskandidat_innen bzw. Referendare/-innen müssen in der zweiten Ausbildungsphase [Anm.: also nach der Ausbildung am DSE] damit klar kommen, dass ihre Vorstellungen von Unterricht demontiert werden …“ bereits klar, dass es für die politische Bemessung eines Erfolgs des DSE in Form von Lehrkräftezulauf nicht ausreichen wird, Schönes im Rahmen der ersten Ausbildungsphase aufzubauen. Vielmehr muss der durch die Gründung entstandene Schwung auch genutzt werden, um den nachfolgenden Weg der Lehrkräfte sinnvoll zu reformieren.
Dieser erfolgskritische Aspekt kam in der Präsentation der Aufgaben des DSE (noch) nicht vor.
Aus der persönlichen Erfahrung in Teilnahmen von Lehrerfortbildungen über einen Zeitrahmen von 15 Jahren hinweg – eines unserem Projekt Schulkontext sehr nahe stehenden Themas – hoffe ich obendrein, dass der Markt der z.T. haarsträubend irrelevanten Fortbildungen für amtierende Lehrer kritisch evaluiert und reformiert wird.
Das traue ich dem wissenschaftlichen und vor allem engagierten Ansatz des DSE in jedem Fall zu und wünsche daher nochmals und von Herzen alles Gute!