Lrrrnja, the mobile learning character

The Advent of „Lrrrnja“, the Mobile Learning Character




Schulkontext kann hier, online, nur Kurzinformationen der entwickelten Konzepte und Lösungen zeigen. Startups würden das den „Stealth-Modus“ nennen. Es wird in der nächsten Zeit dabei bleiben, dass wir unsere aktuellen Ergebnisse nur in persönlichen Vorführungen zeigen.
Um die immer mehr zunehmende Zahl an Besuchern hier trotzdem nicht zu langweilen, werden wir – ein bisschen abstrakter – an dieser Stelle zeigen, wie man sich die mit Worten beschriebenen Lehr-/Lernsitutationen vorstellen kann.
Das ist der erste Auftritt von Lrrrnja einem mobil lernenden Character. Lrrnja wird oft auch in Gruppen und – in etwas größerer Instanz – auch als Lehrender auftreten.

Wir freuen uns darauf und hoffen, damit so viel Spaß zu verbreiten, wie wir bei der Entwicklung haben!!

Aufruf: Liebe Fernsehmacher, bitte lernt wieder, Hilfsverben zu verwenden!

  • „Die Situation: unüberschaubar.“
  • „Die Resultate: katastrophal!“

Derartig plakativ verkürzte Sätze aus dem Off sind inzwischen auf allen Fernsehkanälen in allen Formaten üblich geworden. Das Weglassen verbindender Hilfsverben hat sich als Mode in den letzten Jahren verbreitet. Plakativität ist aber nur als Hervorhebung wirksam, sonst nutzt sie sich ab. Man könnte das nur wirklich sehr holperig lesen, muss sich das aber – nach der Entscheidung der Off-Kommentar-Schreiber – fürs Fernsehen genauso anhören.
Die Gründe für diese Mode könnten in der Zeitersparnis pro Beitrag von geschätzten 5-10% der kostbaren Sendezeit liegen. Vielleicht wird das in der Ausbildung der Redakteure jetzt so gelehrt. Für Privatsender kann dieses Argument vielleicht gelten, für durch Gebühren finanzierte Sender und deren Bildungsauftrag sehe ich die Verantwortung allerdings anders gelagert. Auch die gleichzeitige Verwendung von Bildern (weiß man ja: > 1000 Worte Gegenwert), hat nur dann einen kommunikativen Effekt, wenn so viele Worte überhaupt im Kopf ersetzt worden wären …
Über die Fähigkeit der Schreiber, zu vollständigen Sätzen zurückzukehren, habe ich keinerlei Information …
Mit großer Berechtigung klagen LehrerInnen über die stark abnehmende sprachliche Ausdrucksfähigkeit der SchülerInnen. Ich möchte allen Erwachsenen anraten, mal Textproben aus einer durchschnittlichen Schule zu lesen. Sie werden – je nach Humorschwelle – eine traurige Träne im Auge haben und froh über jedes verbindene, verstehbare Wort sein. Von der Tweetsprache oder schauderhaften Forenbeiträgen möchte ich hier gar nicht erst beginnen. Es ist die eine Sache, dass man ja u. U. in Zukunft keine Handschrift mehr benötigt, aber wie-auch-immer-man-es-dreht: es bleibt die Befürchtung, dass, wenn man sich nicht präzise verständigen kann, es noch häufiger als aktuell zu unnötigen Auseinandersetzungen kommt.
Im übrigen ist der Einsatz von Bildsprachen (s. o.; je >1000 Words) kaum im Unterricht vertreten und die Ausformulierung von Gestensprachen für alle steckt noch in den „Swipe, Zoom und Touch“-Kinderschuhen. Außerdem sind diese bereits patentiert ;-)

„Restringierter Code“ in der Sprache hat seine Berechtigung nur auf´m Bau oder beim Militär oder in Notsituationen. Leider nimmt die erste Situation immer mehr ab und hoffentlich die anderen auch.
Obwohl ich weit davon entfernt bin, ein Germanist zu sein, bin ich mir sicher, dass die Verwendung von „ist und sein“ fundamental wichtig ist.
Klingt „Ich denke, also: ich.“ nicht einfach nur lächerlich und fehlt es da nicht an Bedeutung?
Als Naturwissenschaftler bin ich von der Notwendigkeit einer präzisen Wortwahl in Diskussionen und Beschreibungen überzeugt und von der Effizienz begeistert. Das spart Zeit und macht Wissenschaft überhaupt erst möglich! Wenn Hilfsverben kein Teil der gehörten Spracherfahrung mehr sind, werden Sie im zukünftigen Sprachgebrauch selbstverständlich ebenso fehlen.
… und: nein, das ist kein Ausdruck lebendiger Sprachentwicklung, sondern von wenigen „Machern“ gemacht.
Also: liebe Fernsehmacher, der Effekt des Weglassens von „ist und sein“ ist gering. Darüber kann man einmal lächelnd stolpern, danach ist es nur noch als Arbeitsverweigerung wahrnehmbar.
Zeigt doch bitte, dass Ihr professionell Worte wählen und nicht nur Sprache restringieren könnt. Es ist ein Unterschied, ob man etwas für sich selbst weglässt oder für andere wegentscheidet. Jegliche Mode ist einmal vorbei. Diese bitte jetzt.

Aufgabenstellung: Augmented Reality (Interactive Whiteboard)

Intro: Augmented Reality im Klassenzimmer

Vom Gimmick zum Lehrmittel

Augmented Reality ist zauberhaft. Man betrachtet die Realität durch kleine Hilfsmittel hindurch und schon sieht man Dinge, die dort eigentlich nicht sind: Filme, 3D-Objekte, Hinweise/Links usw.
Noch sind diese „kleinen Hilfsmittel“ SmartPhones, Tablets oder PCs, in nicht allzu ferner Zukunft einfach Brillen die wahrscheinlich später zu Kontaktlinsen schrumpfen.
Es macht Spaß, damit zu „spielerisch zu entdecken“; es verleiht dem Benutzer eine neuartige, interaktive Macht.
Augmented Reality – Lösungen gehören schon länger zum Portfolio von Schulkontext bzw. Resctoinpi. Daher haben wir auch eine genaue Vorstellung davon, wie dieses Medium in den gewöhnlichen Schulalltag realistisch einzubauen ist.
Um es vorweg zu nehmen: die Verwendung schnell verfügbarer mobiler Apps und Desktop-Applikationen im Unterricht kann ein Gimmick sein; im wirklichen Schulalltag ist es nicht ausreichend!!
Das jedoch kann es sein und das ist es, woran wir bei Schulkontext arbeiten.
Um die Zeit bis zu einem ausführlichen Beitrag zu diesem Thema zu verkürzen, hier einige visuelle Eindrücke eines Tests der Kombination unserer eigenen, Marker basierten, Augmented Reality App in Verbindung mit einem Interactive Whiteboard direkt im Klassenraum einer Berliner Schule:

„Für Unterricht direkt noch nicht viel gemacht …“: TECHNOLOGY ENHANCED TEXTBOOK beim MNU – Kongress Berlin-Brandenburg

Im Rahmen des 10. Herbstkongresses 2012 des Berlin-Brandenburger Landesvereins MNU gab es einen Vortrag des rund 10 köpfigen Teams des Projektes „Technology Enhanced Textbook“ (‚TET‘) mit dem Titel: „Physik mit Smartphone und Tablet“. Dieser Kongress gilt als Fortbildung für Lehrkräfte in Berlin/Brandenburg. Dem Projekt „TET“ stehen der Pressemeldung der Freien Universität Berlin zufolge 1,4 Millionen Euro zur Verfügung; das Projekt läuft seit Oktober 2010 und möchte laut eigener Beschreibung, „… einen Beitrag zur naturwissenschaftlich-technischen Bildung leisten“. Dafür werden „Demonstratoren“ erstellt.
Unser besonderes Augenmerk findet dieses Projekt immer wieder, da nach persönlichem Bekunden eines der Projektleiter Grundlagen des Projektantrages von TET auf das Vorläuferprojekt „RiMeS“ zurückgehen (s. Referenz hier). Darauf wird in Publikationen des Projektes allerdings nicht personenbezogen eingegangen, obwohl der Ursprung entsprechender Konzepttexte sich zweifelsfrei belegen ließe […].
Das sind die Kerninformationen.
Bevor der eigentliche Bericht beginnt, sei darauf hingeweisen, dass der Vortrag nicht ausdrücklich als Statusbericht des Projektes angekündigt war. Vielleicht gibt es Projektergebnisse, die zur Zeit nicht gezeigt werden. Es war aber wie-auch-immer eine öffentliche Präsentation des fast kompletten TET-Teams vor der Zielgruppe „Lehrende“, die hier – wie gesehen – kommentiert wird.

Folgenden Fragen wird hiermit nachgegangen:

  • War das eine funktionierende Fortbildung für Lehrkräfte?
  • Welches Bild hinterlässt der Vortrag bzgl. der Anwendungsmöglichkeiten von SmartPhones und Tablets im Physikunterricht?
  • Ist das TET-Projekt auf dem Weg, real umsetzbare Konzepte und neuartige Problemlösungen für den Unterricht zu DEMONSTRIEREN?

Im Verlauf des Vortrags gezeigte Features:

1.Servergenerierte QR-Codes, die auf Demo-URLs des Projekts verlinken.

Man kann positiv anmerken, dass im Auditorium anscheinend wirklich vereinzelt erstmalig ein QR-Code mit Hilfe der eigens beigestellten Tablets gescannt wurde. QR-Codes können nützlich sein, sind aber auch keine wirkliche Neuerung mehr. Das anscheinend selbst hergestellte QR-Code – Tool basiert wie vieles andere in diesem Projekt auf python/django. Das konnte anhand der (permanent?) sehr auskunftsfreudigen Serverfehlermeldungen unter den angegebenen Adressen auch Laien feststellen.
Funktionierende Alternativen – auch OpenSource – gibt es natürlich haufenweise.

2. Ein visuell einfach gehaltener Abstimmungsservice (Poll)

Mit Hilfe einer weiteren QR-Code-URL wurde in einem Online-Umfragetool die Frage gestellt: „Welches mobile Betriebssystem bevorzugen Sie?“
Das Abstimmungsergebnis selbst konnte natürlich nur eingeschränkt weiterverwendet werden.
Dieses Abstimmungs-Tool wurde danach als eine Möglichkeit der Kommunikation bezeichnet. Dass man andere Kanäle, wie soziale Web2.0-Plattformen und ähnliches prinzipiell im Browser verwenden kann, ist ebenso richtig. Ob das Projekt TET Konzepte anbieten kann, wie dieses sinnvoll im Unterricht zu integrieren ist, was das speziell mit Physikunterricht zu tun haben kann und ob die dafür notwendigen Technologien derzeit beherrscht werden, blieb offen.

3. „Portfolio-Funktion“ (Server basiert)

Das Projekt hat anscheinend eine Web basierte ePortfolio-Software installiert. Der Zugriff wurde Browser basiert gezeigt. (Keine Tablet oder SmartPhone Anwendung erkennbar.)
„Es gibt auch die Möglichkeit, dass der Lehrer in dieser Form Angebote machen kann.“
Das ist technisch sicher richtig. ePortfolio werden von vielen Seiten angeboten. Eine besondere Anbindung an Tablets und SmartPhones – entsprechend des Vortragstitels – war erneut nicht zu erkennen.

Ende des theoretischen Teils des Vortrags

4. Ein Planetariums-„IBE“, ferngesteuert, auch mit Hardware-Box

Für das Deutsche Technikmuseum/Spectrum in Berlin wird vom Projekt eine interaktive Installation vorbereitet. Das KANN mit Unterricht zu tun haben; als externer Lernort z. B., ist jedoch sicher nicht für den Einsatz im Schulalltag ausgelegt.
Die gezeigten Aufnahmen waren neu, die Idee eines Planetariums-IBE allerdings nur eine funktional eingeschränkte Neuauflage. Die Fernsteuerung geschah erst durch ein Tablet – es war von oben nicht zu erkennen, ob es überhaupt eine App war – und später durch eine Hardware-Box. Bis auf das Tablet selbst und das höher aufgelöste Bildmaterial gab es beide Technologien prinzipiell schon in 2005 zur Langen Nacht der Wissenschaften.

5. Ein Internet fähiges Messinterface.

… gibt es seit Jahren als Fertigpaket oder Bausatz zu kaufen.
Vermutlich lief das ebenso wie 4. einfach über eine Art Socket Server (Laut Browseranzeige wieder Python; das konnte man in den Fehlermeldungen lesen).

6. Messanwendungen/Apps für Android basierte Systeme (Fremdanbieter)

Die gezeigten Web-Fundstücke waren vielleicht die einzig direkt nutzbare Information für die anwesende Zielgruppe (LehrerInnen), sofern sie noch nicht selbst per Suchmaschine darauf gestoßen waren.
Ein in sich geschlossenes Unterrichtskonzept oder die Anwort auf die Sinnfrage waren aber nicht zu erkennen.

7. Verweise auf einen Messinterface-Hersteller und eine Fachzeitschrift.

Nützlich, wenn die LehrerInnen schon wissen, wie und warum sie das in ihrem Unterricht einsetzen werden. Viele werden sich aber genau das von dem Vortrag erwartet haben. Für die Links auf fremde „Federn“ hätte es keinen Vortrag gebraucht.

Ende des Vortrags

Ausgewählte Fragen des Auditoriums:

  • (sinngemäß): „Was wurde davon schon im Schulunterricht eingesetzt?“
    Antwort:Für den Unterricht direkt haben wir da noch nicht viel gemacht… Wir entwickeln Demonstratoren …
  • (sinngemäß): „Wie realistisch ist eine komplette Ausstattung der Schulklassen mit solchen Geräten?“
    Antwort:Da gibt es verschiedene Ansätze …“ ( es folgte widerum ein Verweis auf andere Projekte und ‚JQuery‘; eines von mehreren Basis-FrameWorks für JavaScript).
  • (sinngemäß): „Außer der Möglichkeit, in Museen IBE fern zu steuern und außer der Tatsache, dass Schüler wahrscheinlich an sich schon fasziniert sind, wenn sie ein Tablet inder Hand halten, was ist aus Eurer Sicht – gemessen an dem Aufwand, den Ihr hier auch demonstriert habt – der Mehrwert?
    Antwort: „... liegt der Mehrwert darin, dass es eine ganz breite Palette an Möglichkeiten gibt, Phänomene erfahrbar zu machen, die ich sonst vielleicht gar nicht erfahrbar machen kann, weil ich da gar nicht die Zeit für habe, in solche Kraftwerke zu gehen, die da interessant sind, oder diese ganzen Experimente aufzubauen und durchzuführen. es gibt ja in der Regel 2 Wochenstunden Physikunterricht, und wenn ich jetzt mein Gerät unterwegs z. B. dabei habe, und Dinge entdecke, die mich neugierig machen und dann sofort Angebote bekomme, dann bringt das einen riesigen Mehrwert. Dass ich auch die Motivation und das Interesse der Schüler mit aufgreifen kann. Da gibt es viele Punkte, bei denen ich eine Chance sehe. Natürlich hat das Entwicklungspotential. Wir müssen das erproben und und gucken, aber ich sehe da ein ganz breites Potential.

Fazit:

  • War das eine funktionierende Fortbildung für Lehrkräfte?
    -> Die angebenen Links waren u. U. sinnvoll, für aktuellen eigenen Unterricht war nach eigener Aussage nichts dabei.
  • Welches Bild hinterlässt der Vortrag bzgl. der Anwendungsmöglichkeiten von SmartPhones und Tablets im Physikunterricht?
    -> Vermutlich: Apps lassen sich auf diesen Geräten z. B. für Messungen einsetzen … für Aufgaben, die sich eindeutig auch ohne diese speziellen Geräte umsetzen lassen. Trotz hohem Personalaufgebot funktioniert die Technik nur stockend.
  • Ist das TET-Projekt auf dem Weg, real umsetzbare Konzepte und neuartige Problemlösungen für den Unterricht zu entwickeln?
    -> Davon gab es NICHTS zu sehen.
    (Nach eigenem Bekunden ist das noch in der Entwicklung.)

Aus Sicht des Schulkontext-Teams hatte dieser Vortrag positive und negative Aspekte.
Positiv: TET geht einen äußerst konservativen Weg. Vorführungen wie diese zeigen nur, dass man mit den neuen Geräten das Gleiche machen kann, was man mit „alten“ Rechnern sowieso schon kann. Es zeigt Softwarefunktionen, die es schon vielfach gibt, ohne erkennbar Neues hinzuzufügen. Wie schon bei Vorträgen im Rahmen der Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2012) wird vieles als „vorstellbar“ vorgestellt. Die nach eigener Aussage spannensten/sinnvollsten Funktionen (AR zum Beispiel), scheint das Projekt nicht zu demonstrieren. Das in diesem Kontext gezeigte Bildmaterial stammt augenscheinlich von anderen Projekten oder aus anderen Quellen. Der Hauptteil des Beschreibungstextes des VIP geförderten Projektes und die o. g. Beantwortung der dritten Frage zielen beide auf Augmented Reality Funktionen ab. Also Bild- und Ortserkennung kombiniert mit relevanten Daten. Hierfür werden Produktfotos der AR-App „Theodolite“ gezeigt. Augmented Reality für Bildungszwecke muss aber außerdem Kontexte liefern, sonst ist es nur ein Showelement. AR-Apps installieren kann jeder SmartPhone-Nutzer. Datengebundene Augmented Reality Funktionen haben wir im Herbst 2010 (im Rahmen von Centuplico), also noch vor TET, bereits Interessenten zeigen können. In SCHULKONTEXT haben wir dies, speziell auf den Schulunterricht ausgerichtet, bereits auch schon mehreren Interessenten live gezeigt. Noch mehr: dass was SCHULKONTEXT zeigen kann, ist in der Tat bereits die Möglichkeit eines durch Technik erweiterten Schulbuchs/Arbeitsbogens/beliebigen anderen Unterrichtsmaterials! Funktionen für Geodaten gestütze AR-Anwendungen waren dort schon dabei und werden in diesen Tagen weiter ausgebaut. Wie ein Schulbuch mit Technik erweitert werden kann, ist, zumindest in dem genannten Vortrag, noch nicht einmal angesprochen worden. Obwohl das Projekt sich diesen Namen gegeben hat.

Negativ: Ein umfangreich finanziell und durch die Presse gestütztes Projekt wie TET droht auf diese Weise pauschal das Interesse an der Integration von Tablets und SmartPhones in den Unterricht zu verbrennen. Das wird es leider auch uns schwerer machen.

Abschließend sei noch einmal betont, dass ausschließlich diese eine öffentliche Präsentation bzw. einer der Vorläufer beurteilt werden kann. Bisher hat das TET-Team geschätzt bis zu 1.800 Tagewerke in seine Ergebnisse investiert (s. o.). Der nicht-öffentliche Status des Projektes TET mag ein anderer als der Präsentierte sein.
In jedem Fall ist die Zielrichtung von Schulkontext.de – glücklicherweise – deutlich unterscheidbar und unsere Prototypen vorzeigbar. Zur Vorführung reicht EIN Mensch. Das nennen wir ein umsetzbares Konzept für Unterricht.

Die existierenden Features von Schulkontext: Ein Überblick

  • Mobile Geräte sinnvoll in den Unterricht einbinden.
  • Neue, praktikable Unterrichtsmethoden dafür einsetzen.
  • Die derartigen Aktionen der SchülerInnen auch einschätzen können.
  • Whiteboards UND mobile Geräte nützlich verbinden.
  • Inklusiven Unterricht auch in diesen neuen Situationen umsetzen.

… all das sind Aufgaben, die derzeit neu vom Schulunterricht gefordert werden.

Schulkontext hat hierfür Lösungen!

Wir sind jetzt an dem spannenden Punkt, durch mögliche Kooperationen und/oder Förderung unsere Prototypen zu Produkten machen zu können. Daher sind wir offen für den Dialog mit echten Interessenten.
Bitte nehmen in diesem Fall persönlichen Kontakt auf. Wo möglich führen wir unsere bisherigen Ergebnisse persönlich vor.

Ein erster Überblick:

  • Die Apps von Schulkontext sind größtenteils kompatibel mit den verbreitetsten Smartphone- und Tablet-Systemen (iOS, Android, …) UND mit den verbreitetsten Systemen auf interaktiven Whiteboards.
  • .. mehr noch: sie sorgen für eine Interaktion zwischen mobilen Apps und Whiteboards, so dass neue, „flüssige“ Unterrichtssituationen möglich sind.
  • Soweit uns bekannt ist, hat unser kleines Team immer noch die ersten Konzepte zur Durchführung Inklusiven Unterrichts in Naturwissenschaften parat. Ein Prototyp ist vorführbereit!
  • Die größtenteils vorführbereiten Prototypen kann man sich wie ein Bausteinsystem vorstellen; es sind zueinander kompatible Funktionsbausteine, die sowohl als System als auch einzeln in Lehr-/Lernsituationen nutzbar sind.
  • Die bereits früher vorgestellten Erfahrungen aus der Umsetzung freier, durch Web3.0-Methoden gestützter Onlineplattformen, gestuften Hilfen, Produktion von Interaktiven Realbildern, Augmented Reality und Bewertung im offenen Unterricht sind konsequent im Kontext mobiler Lernanwendungen umgesetzt worden.

Darauf werden wir hier im Blog nach und nach weiter eingehen. Ein kleines Konzept-Projekt wie dieses muss leider aufpassen, was, wann und wo an Ideen Preis gegeben werden. Deswegen bevorzugen wir die persönliche Präsentation und zeigen der Öffentlichkeit – hier – nur wenig. Die meisten bestehenden Prototypen wurden bereits einigen Interessenten gezeigt; das alleine ist ein kleines Wagnis. Ein Patentanwalt würde nur den Kopf schütteln. Aber ganz ohne Publikation bleiben Erfindungen Kellerprodukte. Das Gegenteil ist hier beabsichtigt. Aus diesem Grund wird mit diesem und suksessive weiteren Artikeln so weit wie möglich beschrieben, welche Features jetzt schon in Schulkontext bestehen, welche in Arbeit sind und welche noch geplant sind.

Foto: Augmented Reality Beispiel (Horn eines Derwischs)

Referenz: Centuplico (2010 – 2011)

Einmal den Grünen Diamanten in Händen halten, in die Seerosen von Monet eintauchen oder die Nofretete berühren: Viele Exponate in Museen würden die Besucher am liebsten aus nächster Nähe kennenlernen. Doch dafür, dass der nötige Abstand zwischen Ausstellungsstück und Betrachter eingehalten wird, sorgen meist Museumspersonal und Alarmanlagen. Das Team von Centuplico – Gwendoline Blumenthal, Sven Harraß und Arne Oberländer – wollen diese museale Distanz nun mit Hilfe von moderner Kommunikation überbrücken.
(Zitat von der Seite der Projektbetreuung durch die Freie Universität Berlin: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/projekte/tet/index.html.)

Centuplico, ein vom BMWI mittels EXIST gefördertes Gründungsprojekt hatte den Vorsatz, mit innovativen Ideen Kunden dabei zu unterstützen, Ausstellungen möglichst interaktiv an den Mann und die Frau zu bringen:

  • Besucher können Exponate an Multimediaterminals als Augmented Reality in 3D und 2D erkunden oder ausprobieren.
  • Besonders interessierende Exponate können außerdem vom Besucher mit Hilfe der Eintrittskarte „gemerkt“ werden.

Drei wesentliche Problemlösungen für Museumsbetreiber sind dadurch erzielt worden:

  • Interaktive Installationen sollten zerstörungsfrei anbietbar sein; hier entstehen derzeit immer große Wartungskosten und Frustration.
    Lösung: Die Eintrittskarte eines Besuchers ist in Augmented Reality – Installationen und mittels einfacher Scanvorrichtungen neben den Exponanten dafür verwendbar, mit Hilfe von Kameras berührungslos 3D-Elemente, Filme, szenische Darstellunge usw. auf einem Bildschirm in quasi Echtzeit zu manipulieren (s. Foto unten). Bewegen, Drehen und sogar Interaktionen mit szenischen Darstellungen sind damit herstellbar. Weitere technische Anforderungen an den Besucher gibt es nicht; alle können teilnehmen und benötigen keine (eigene) spezielle Hardware.
  • Ausstellungsbetreiber möchten die „Besucherströme“ in Ausstellungen analysieren, um diese bei Bedarf optimieren zu können.
    Lösung: Die Eintrittskarte dient nicht nur der o. g. interaktiven Steuerung sondern ist gleichzeitig eine ID, so dass , falls der Besucher die Karte wie oben angebenen verwendet, der Besuchsverlauf und damit auch eine Art Interessenslage des Besuchers anonym ausgewertet werden können. Eine personenbezogene Zuordnung der erhobenen Daten findet jedoch ausdrücklich NICHT statt; erst später kann der Besucher auf eigenen Wunsch die Karten-ID seiner Person zuordnen (s. u.).
  • Ausstellungsbetreiber möchten oft ihren besonders interessierten (Stamm-) Besuchern einen Service nach und zwischen Ausstellungen bieten. Interessierte sollen von Zusatzinformationen und neuen Angeboten erfahren.
    Lösung: Der „Post-Visit“-Interessierte kann sich in ein Portal zur Ausstellung mit Hilfe seiner Karten-ID einloggen. Da durch die aktive Anwendung der Karte eine Art Interessensprofil generiert wurde, lässt sich ein darauf bezogenes Angebot automatisch passend empfehlen (Recommender-Lösung). Neue Informationen sowie je nach Umsetzung auch nochmals die interaktiven Installationen der Ausstellung können wie gewünscht abgerufen werden, da sie mit Webtechnologien kompatibel hergestellt werden. Wenn der Besucher dies wünscht, wird auf diesem Portal die ID seiner Eintrittskarte mit persönlichen Informationen wie Emailadresse usw. verknüpft, um weitere Kommunikationswege freizuschalten.
    In angemessener Weise können auch neue Werbe- und andere Refinanzierungsformen auf diesem Weg integriert werden.
Foto: Augmented Reality Beispiel (Horn eines Derwischs)
Foto: Augmented Reality Beispiel (Horn eines Derwischs)

Stand des Projektes „Centuplico“:
Die beiden Teammitglieder Gwendoline Blumenthal und Sven Harraß führen nach aktuellem Stand das Projekt Centuplico prinzipiell weiter. Als Entwickler der Technologien im Bereich Augmented Reality, Mustererkennung, 3D-Interaktivität und Recommender-Lösungen stehe ich gerne für weitere Informationen und Kooperationen zur Verfügung.
Leider ist es zunächst in der Kooperation mit der Stiftung Museen Berlin nicht dazu gekommen, dass eine Finanzierung aufzutreiben war. Das war unverständlich und sehr bedauerlich: in kaum einem meiner bisherigen akademischen Projekte waren die Lösungen so exakt auf den Bedarf eines Kunden zugeschnitten.
Ich wünsche meinen beiden ehemaligen Kollegen weiterhin viel Erfolg.

Erfahrungen aus Centuplico für Schulkontext:
Die technischen Lösungen für Centuplico haben im Zuge der Entwicklung für mobile Hardware vor allem Wissen im Bereich der Programmierung mobiler Anwendungen und Augmented Reality eingebracht.
Performante Mustererkennung, 3D-Interaktion sowie nicht zuletzt eine spezielle CMS- und Recommender-Kombination konnten erfolgreich zur eigenen „Teststellung“ der Interessenten bzw. zur Vorführreife gebracht werden.
So nebenbei entstanden außerdem – zunächst für rein interne Zwecke – neue Verfahren zur Implementierung von Interaktiven Bildschirm Experimenten (IBE) auf (allen wesentlichen) mobilen Systemen.
In Verbindung mit den entwickelten Augmented Reality – Schnittstellen ist die Basistechnologie für ein „Technology Enhanced Textbook“ und andere innovative Ansätze für die Bildung hier bereits Wirklichkeit geworden.
Dazu später mehr im Blog.
Leider kam es zu keiner weiteren Kooperation mit anderen Projekten – wie z. B. mit der Didaktik der Physik der Freien Universität Berlin, die ähnliche Technologien später startend auch entwickeln wollten.

Als Mentor stand bis Prof. Dr. Volkhard Nordmeier vom Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin zur Seite.

Referenz: „RiMeS“ – Rich Media Services (11/2008 – 06/2009)

Beschreibung (Zitat):

"Das Internet und mit ihm die Medienlandschaften stehen vor einem neuen großen Schritt. Ausgehend von den Technologien und Daten des Web2.0 wird eifrig am Übergang zu den vielversprechenden Möglichkeiten des Semantischen Netzes (Web3.0) geforscht und entwickelt. Als langjährige Entwickler interaktiver, didaktischer Medien sehen wir in der Kombination dieser Tendenzen mit unseren Möglichkeiten Potential für neuartige Verbindungen zwischen der Lebens- und der Bildungswelt.
In diesem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt geht es um die Profilbildung und Marktanalyse eines solchen Potentials."
(Zitat; Quelle: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/projekte/format/index.html)

In diesem Projekt war es meine Aufgabe, Konzepte zu finden und zu präsentieren, die auf der Basis der medialen Kernkompetenz in der AG Nordmeier Realbild basierte Medien in einem größeren Maßstab anwendbar machen sollten. Im Zuge eines zweistufigen Verfahrens wurde im Rahmen der Förderungslinie „ForMaT“ des BMBF über knapp zwölf Monate hinweg in der ersten Stufe Interessenten und Argumente gesammelt, um Fördergelder für die eigentliche Umsetzung der Konzepte zu beantragen.

Die Präsentationen haben viel Spaß gemacht; wir konnten echtes Interesse wecken. Hier einige meiner Bildelemente:

Mir war – da man das ja immer benötigt – ein Arbeitstitel dazu eingefallen: „RiMeS„; eine Abkürzung für „Rich Internet Media Services„. Betrachtet man die Liste der von mir schlussendlich zum Antrag beigetragenen Themen, ist leicht zu erkennen, dass auch hier schon die erprobten Konzepte aus meiner Zeit bei Meducase „Nachhall“ fanden:

  • Einführung und Erläuterung der neuen Begrifflichkeit RIMeS
  • Web2.0, aus der Sicht der Lehr-/Lernmedien
  • Direkt manipulative Systeme
    (Eines meiner direkten Forschungsthemen.)
  • Interaktive Schnittstellen
    (Haben wir direkt danach in Centuplico und RESCTOINPI umgesetzt!!)
  • Semantische Netze (Web3.0)
  • Generative Programmierung / Modell basierte, automatisierte Softwareentwicklung
    (Die Werkzeuge lagen schon bereit…)
  • Entwicklung von Automationen und generativer Herstellung Interaktiver Realbilder
  • Entwicklung von semantischen Diensten
    (Inklusive genauer Zeit- und Resourcenplanung.)
  • Entwicklung von Anwendungsumgebungen
    (Inklusive genauer Zeit- und Resourcenplanung.)
  • Webservice für einen Onlinedienst zur Kontextabfrage
  • Rich Interactive Workbooks
  • Mitarbeiterprofil

Die o. g. Werkzeuge, das Profil von Mitarbeitern sowie fortgeschrittene Planungen von Anwendungen und deren Umsetzung waren vorhanden. Interessenten ebenso. Leider jedoch wurde dieses Projekt nicht weiter gefördert.

Aus diesem umfangreichen Engagement und dem entgegengebrachten Interesse einerseits und der Enttäuschung über die verhinderte Umsetzung andererseits entstand das Fundament für RESCTOINPI/Schulkontext. Mein Fokus war eine strukturierte Gesamtlösung, die sich nur an geeigneten Stellen auf IBE u. ä. konzentriert. Schlussendlich gaben die ermittelten Zahlen und das geäußerte Interesse der Ansprechpartner klar wieder, dass erstaunliche Realbild-Manipulationen alleine nicht die aktuellen Bedürfnisse in der Bildung decken werden, sondern dass die Dienste, wie sie in RIMeS geplant waren, für eine zeitgemäße Bildungslösung unabdingbar sind … Schulkontext!!

Ich konnte nicht sicher sein, dass die teilweise extrem weit und genau ausgearbeiteten Planungen und Konzepte von den verbliebenen Kollegen umgesetzt werden.

 

Meducase Portal

Referenz: Meducase (06/2001 – 02/2004)

"Meducase ist ein vom BMBF gefördertes Projekt der Medizinischen Fakultät Charité der Humboldt-Universität zu Berlin, das fallbasiertes Lernen mittels der "Neuen Medien" für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten nutzen will."

Meducase Portal
Meducase Portal; Quelle:www.meducase.de
Meducase Fallansicht
Meducase Fallansicht; Quelle:www.meducase.de

In den drei Jahren intensivster interdisziplinärer Zusammenarbeit hatte ich große Freude daran, die gesamte technische Leitung und Umsetzungskonzeption auszuführen. Mit dem netten Team sind Bausteine und Lösungen für freie Lernumgebungen entstanden, deren Ideen auch in RESCTOINPI einfließen:

  1. Strukturelle Differenzierung: 4 selbst einstellbare Bearbeitungsstufen, die es ermöglichten, frei, unterstützt, geführt oder exemplarisch vorgeführt einen medizinischen Fall zu erarbeiten. Diese Form der Differenzierung ist leichter, nachvollziehbarer und produzierbarer als viele andere Ansätze.
  2. Semantische Dienste wurden programmiert, um hochqualitative, dynamische Links zu vertiefenden Materialien wie Medikamentenlisten oder Nachschlagewerken zu ermöglichen. Der hier hohe Anspruch an die Qualität der dynamischen inhaltlichen Verknüpfungen kann nur durch semantische, also sinnverwandte Suchhilfen erreicht werden. Klassische Suchmaschinen, die eher über die Auswertung der Sprachverwendung funktionieren, reichen nicht aus, um nicht persönlich intensiv betreute Lernumgebungen und  verlässliche Kontexte anbieten zu können.
  3. Mit Hilfe des umfangreichen Autorentools konnten schon zu dieser Zeit interaktive eBooks hergestellt werden.(!)
  4. Meducase war eine komplette, Video gestützte und fallbasierte Lernumgebung für Medizinstudenten. Diese konnten frei entscheiden, welche Aktionen sie aus dem angebotenen Handlungskatalog wählten.
  5. Technisch handelte es sich um eine der ersten Rich Internet Applications (RIA) auf FlashPlayer-Basis. Eine selbst entwickeltes, objektorientiertes MVP-Muster kam im Frontend zum Einsatz.

Auch wenn das Projekt nicht mit letzter Konsequenz weitergeführt wurde: ich habe in den folgenden Jahren keine Lernumgebung entdeckt, die die immanenten Aufgaben einer flexiblen Lernumgebung in dieser Qualität umsetzen konnte. Kein Kurs, kein fest vorgegebener „Lernpfad“, sondern echtes, selbstbestimmtes und bei Bedarf hochqualitativ unterstütztes Lernen.

Das beeinflusst mich noch heute – in den aktuellen Konzepten von RESCTOINPI bzw. Schulkontext.